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Initiative "Deutschland funkt! Bürgernotfunk für JEDERMANN"

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Das Leuchtturm-Konzept der BOS

Die Behörden und Organisationen für Sicherheitsaufgaben (BOS) sind die Träger des Zivil- und Katastrophenschutzes der Bundesrepublik Deutschland. Damit ist es ihre Aufgabe, in katastrophenfällen sowie im Verteidungs-/Kriegsfall für die Sicherheit und die Betreuung der Bevölkerung der BRD zu sorgen.

Nun stützt sich der behördliche Katastrophenschutz aber lediglich auf die einzelnen Träger, deren Personal, Standorte und Fahrzeuge/Material. Alles ist in Fachdiensten unterteilt, welche im Einsatzfalle punktuell unter einer gemeinsamen Einsatzleitung zusammenarbeiten (müssen).

Diese Arbeit findet aber in der Regel bevölkerungsfern statt und ist organisationstechnisch auf Einsatzstellen bezogen. Der Katastrophenschutz in der BRD ist jedoch nicht auf den Einsatzfall in der Fläche bezogen und somit nicht auf Ereignisse wie einen Blackout oder Naturkatastrophen von überregionalen Ausmaßen her eingerichtet.

Den Katastrophenschutz zum Bürger bringen

in den letzt genannten Einsatzlagen, in welchen es konkret keine Einsatzschwerpunkte oder einzelne Einsatzstellen gibt (sondern eine einzige riesige Einsatzstelle) wäre somit der Katastrophenschutz irgendwo im Einsatz - aber nicht dort, wo die Bevölkerung mehrheitlich lebt.

Zudem ist der Informationsfluss in solchen Fällen (speziell was einen Strom-/Internet-Blackout betrifft) nicht mehr gewährleistet. Die Bevölkerung kann nicht mehr informiert werden, da die Informatiosnmedien (Rundfunk, TV; Internet, Telefon, Mobiltelefon etc.) nicht mehr zur Verfügung stehen oder nach und nach versagen.

Daher möchte nun mittels des Leuchtturm-Konzeptes näher an den Bürger heranrücken. Dazu sollen in Bürgernähe (z.B. auf Dörfern, in Stadtteilen, besonderen städtischen Bereichen) sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme installiert werden. Diese Leuchttürme werden mit Notstrom und Personal für einen 24 Stunden-betrieb bestückt, und sollen dem besorgten Bürger als Anlaufstelle für Informationen ebenso wie als Ansprechpartner für Notfälle (z.B. medizinisch oder technischer Natur) dienen.

Idee gut - Umsetzung bisher mangelhaft

Da der Katastrophenschutz eine Sache jedes einzelnen Bundeslandes ist, kann das Konzept der Leuchttürme leider bisher nur als Vorschlag angesehen werden. Viele Gemeinden, Städte und Landkreise beginnen damit, dieses Konzept ein- und umzusetzen - allerdings jeder für sich und ohne (erkennbare) Absprache zwischen angrenzenden Kommunen.

So befindet sich beispielsweise drei Leuchttürme der Gemeinde A jeweils an den Standorten der Feuerwehrhäuser, während die Leuchttürme der Gemeinde B in allen möglichen öffentlichen Gebäuden (Kirchen, Bibliothek, Rathaus, etc.) und in der Gemeinde C gar keine Leuchttürme zum Einsatz kommen sollen.

Eine gemeinsame Linie wurde bisher noch nicht gefunden. Daher muss jede Gemeinde bzw. Kommune ihr Leuchtturm-Konzept auch vor einem Ereignis der Bevölkerung kommunizieren.

Kritik am Konzept

Die Idee der Leuchttürme ist gut (siehe oben) aber bietet leider dem Grunde nach einige Fallstricke:

  1. Verpflegung und Notstrom reicht ausschliesslich für die Leuchtturm-Besatzung. Es kann weder Kraftstoff noch Verpfelgung an Bevölkerung abgegeben werden. Daher muss die Besatzung des Leuchtturms auch u.U. mit Waffengewalt ihre Ressourcen schützen und verteidigen.
  2. Zu Einsatzbeginn (1 bis 2 Tage) wird keinesfalls ausreichen Personal für eine 24/7 Besatzung zur Verfügung stehen, da jede Einsatzkraft grundsätzlich ein Mensch ist, Familie hat und daher erst einmal sich selbst und seine Familie versorgen muss. Daher wird gerade in der heissen Erstphase nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehen können - mal ganz abgesehen davon, dass bei einem Blackout u.U. keine Alarmierungsmöglichkeiten mehr für diese bestehen.
  3. Die Leuchttürme sind nicht gerüstet für den Ausfall der Möglichkeit, den Notruf 110 und 112 zu wählen. Sie werden natürlich eine Funkverbindung haben zu einer Notfall-Leitstelle. Aber die Bürger müssen den Leuchtturm zuerst mit einem Verkehrsmittel oder zur Not sogar zu Fuß erreichen um einen Notfall melden zu können. Würde der Leuchtturm beispielsweise über PMR446-Funkgeräte verfügen, könnten Bürger die gleichen Funkgeräte nutzen, um einen Hilferuf abzusetzen.

Zu Punkt 1: Vermutlich ist geplant, die Bundeswehr zum Einsatz im Rahmen der Katastrophenhilfe zum Schutz von Katastrophenschutzeinrichtungen einzusetzen. Jedoch kann dennoch kein Leuchtturm mit einem eigenen Panzer und Schützengraben vor Überfällen geschützt werden.

Zu Punkt 3: Hier greift die Initiative Deutschland funkt! Bürgernotfunk für JEDERMANN, welche dafür eintritt, dass möglichst viele Bürger sich selbst mit Funkgeräten ausstatten und im Gegenzug die Leuchttürme ebenso mit Funkgeräten ausgestattet werden, um Not- und Hiferufe von Bürgern anzunehmen.

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