Selbstverständlich KANN niemand anderen Menschen vorschreiben, was sie am Funk (auch im Notfall) sagen dürfen und was nicht. Aber eine bestimmte Art und Weise, wie man Informationen per Funk überträgt, kann enorm helfen, den Funkverkehr abzukürzen, die Informationsweitergabe zu straffen und damit die Belegung des Notfunk-Kanals so kurz wie möglich zu halten.

Ganz bewusst können und wollen wir Bürgern nichts vorschreiben, denn wir können nicht alle Bürger der BRD darin unterweisen und schulen. Jedoch ist es sinnvoll, sich als notrufender Bürger an das aus dem Notruf bekannten Schema der 5-W-Fragen zu halten.

Setzt Du den Notruf per Funkgerät ab, gilt mindestens folgendes:

1. Funkgerät einschalten
2. Passenden Kanal auswählen (z.B. 1 für Notrufe)
3. Erst hören, ob gerade kein Funkverkehr stattfindet
4. Sprechtaste Drücken
5. Langsam und deutlich sprechen
6. Sprechtaste loslassen
7. Warten auf Antwort

WER meldet?
Erklärung: Wer hat das Funkgerät gerade in der Hand? Wo wohnt man selbst? Beispiel: Hallo, hier ist Peter Müller aus der Talstraße 3 in Trechtingshausen.

WO ist etwas passiert?
Erklärung: Eine möglichst genaue Beschreibung der Örtlichkeit des Unfalls / des Notfalls: Straße, Hausnummer, Wohnungsnummer, Straßen-Nummer, Kilometer-Angabe, etc.
Beispiel Verkehrsunfall: Ich bin hier gerade auf der Staatsstraße 4711, zwischen der Abzweigung Hinter und Tupfingen in Höhe des Pendler-Parkplatzes.
Beispiel Haushalt: Ich bin hier in der Fliegenpilzstraße 83 a wie Anton, dritter Hauseingang, und im 5. Stock, erste Wohnung links. Die Türen stehen offen.

WAS ist passiert?
Erklärung: Möglichst genaue Beschreibung der Art des Unfalles oder eine persönliche Einschätzung der Art des Notfalles.
Beispiel Verkehrsunfall: Hier sind zwei Fahrzeuge frontal in einander gekracht und stehen verkeilt mitten auf der Kreuzung.
Beispiel Haushalt: Mein Schwiegervater ist von der Leiter gefallen. Nun atmet er ganz schnell und blutet aus einer Kopfwunde. Er reagiert aber noch, wenn ich mit ihm spreche.

WIEVIELE Verletzte/Beteiligte/Betroffene?
Erklärung: Geben Sie immer unbedingt an, wieviele Menschen an dem jeweiligen Ereignis beteiligt sind, auch wenn diese NICHT verletzt sind.
Beispiel Hausbrand: Mindestens zwei Menschen müssen husten, 10 Personen stehen hier herum mit drei kleinen Kindern dabei. Eine ältere Dame wird vermisst und könnte noch im Haus sein.
Beispiel Verkehrsunfall: Ich sehe einen blutenden Mann, der aber neben seinem Auto steht. Ein Mensch ist hinter seinem Steuer eingklemmt. Wir kriegen aber die Türe nicht auf. Wenn ich nach ihm rufe, reagiert er nicht. Weitere Personen sehe ich hier nicht.

WARTEN auf Rückfragen
Erklärung: Bitte keinesfalls das Funkgerät nun ausschalten. In der Regel will derjenige, welcher den Notruf annimmt, immer noch dieses uns jenes wissen - beispielsweise weil er den Namen oder die Örtlichkeit des Notfalles nicht richtig verstanden hat.

Bitte merke Dir dieses Schema unbedingt. Denn Du kannst das auch im normalen Leben bei JEDEM NOTRUF - egal ob per Telefon, Telefax, EMail oder wie auch immer, gebrauchen.

Die Notrufnummer per Telefon und/oder Handy in der Bundesrepublik Deutschland lautet 112. Bitte grundsätzlich IMMER ZUERST dort anrufen und das Funkgerät erst dann nutzen, wenn keine Telefonverbindung zustande kommt.

Schon gewusst? Notfallleitstellen können auf der Notrufnummer 112 immer auch Telefax empfangen. Das ist sehr praktisch für Menschen mit einer Hörberhinderung.